Das Land NRW sowie lokale Unternehmen, Hochschulen und Institutionen investieren auch zukünftig in die digitale Transformation des Münsterlands. Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart überreichte dem Team von münsterLAND.digital den Förderbescheid für die zweite Förderperiode.
Der Förderbescheid hat eine Gesamthöhe von 2,16 Millionen Euro. Unter Einbezug der Eigenmittel in gleicher Höhe verfügt der Verein in den kommenden drei Jahren über ein Budget von mehr als vier Millionen Euro. Das Geld fließt hauptsächlich in den weiteren Ausbau des Digital Hub münsterLAND und des angeschlossen FabLab Münster und seiner Angebote. Das Innovationszentrum mit Sitz an Münsters Stadthafen wird auch seine Präsenz im Münsterland weiter ausbauen.
Die Digitalisierung fordert Unternehmen zum Umdenken auf. Geschäftsmodelle, die heute noch funktionieren, sind morgen möglicherweise schon veraltet, weil sie durch digitale Lösungen ersetzt werden. Vor diesem Hintergrund wurde zu Beginn des Jahres 2018 der Digital Hub münsterLAND eröffnet. Das Innovationszentrum hat sich schnell als feste Anlaufstelle und Drehscheibe für die digitale Transformation in der Region etabliert. Durch die Zusammenarbeit, zum Beispiel von etablierten Unternehmen mit digitalen Start-ups, kommt es im Hub zum gegenseitigen Kompetenztransfer. Im Fokus: Die kooperative Entwicklung künftiger Geschäftsmodelle.
Das organisatorische Dach des Digital Hub münsterLAND bildet der gemeinnützige Verein münsterLAND.digital e.V.. Seit Gründung im August 2016 ist der Verein von 70 auf 175 Mitglieder angewachsen, u.a. viele mittelständische Unternehmen, die sich im Netzwerk des Digital Hub münsterLAND gemeinsam mit Hochschulen, Institutionen und Startups über digitale Geschäftsmodelle austauschen können.
Der Coworking-Space auf über 1000qm am Stadthafen Münster fungiert dabei als zentrale Experimentier- und Lernumgebung mit Fabrikations-Labor (FabLab) für produktionsnahe Fertigungsprozesse auf digitaler Basis. Der Digital Hub münsterLAND wird von einem Expertenteam organisiert, das die Mitglieder und Interessierte durch das breitgefächerte Unterstützungsangebot navigiert.
Die finanzielle Grundlage für die erhöhte Förderung des Wirtschaftsministeriums bilden Mitgliedsbeiträge, Spenden und eigene Einnahmen. Das Land NRW bringt Fördergeld in der gleichen Höhe wie die Eigenmittel für einen Zeitraum von drei Jahren ein: So wird der Hub in der aktuellen, ersten Förderphase (9/2016 – 9/2019) vom Wirtschaftsministerium mit einer Millionen Euro gefördert. Für den Folge-Zeitraum von September 2019 bis September 2022 sind gemäß des nun erhaltenen Förderbescheids 2,16 Millionen Euro zugesagt.
Das mittlerweile 10-köpfige Expertenteam verfolgt drei wesentliche Ziele. Erstens will man in Zukunft weiter Impulsgeber für digitale Geschäftsmodelle in etablierten Unternehmen sein. „Wir möchten unseren Netzwerkaufbau verstärken und unsere Angebote noch passgenauer im Mittelstand platzieren, und zwar in allen Kreisen des Münsterlands.“, so Dr. Sebastian Köffer, Mitglied des drei-köpfigen Managementteams. Die Erhöhung des Budgets wird auch zu einem weiteren Ausbau der Hub:Satelliten führen, so dass Standorte des Digital Hub münsterLAND in den Regionen entstehen.
Zweitens wird die Unterstützung für digitale Startups mit skalierbaren Geschäftsmodellen ausgeweitet. Dazu wird das etablierte Accelerator-Programm kontinuierlich weiter entwickelt. Im Startup-Fellowship des Digital Hub münsterLAND befinden sich inzwischen über 40 Startups aus der Region. „Die Startups im Umfeld des Digital Hub münsterLAND erhalten auch verstärkt Kapital von Business-Angeln und Finanzinvestoren,“ berichtet Geschäftsleiter Jörn Berlin. Mit den anderen DWNRW-Hubs in Aachen, Bonn, Düsseldorf, Köln und Ruhrgebiet baut der Digital Hub zudem an einer stärkeren Vernetzung der Startup-Standorte zu einem gemeinsamen NRW-Ökosystem.
Drittens werden mit dem FabLab Unternehmen auf neue Technologien aufmerksam gemacht, die es ermöglichen, den Kunden noch effektiver zu bedienen. „Additive Fertigung, Virtuelle und Augmented Reality, Internet der Dinge sind nicht nur Schlagworte, sondern mehr und mehr integraler Bestandteil von Produktionsverfahren“, so der FabLab-Geschäftsleiter Konrad Schneidenbach.
Vereinsvorstand Matthias Günnewig spricht gegenüber dem Land von gut angelegtem Geld. Das Land investiere im Zuge seiner Digitalisierungsstrategie sinnvoll und nachhaltig im Münsterland. Für die Nutzer des Angebots bieten sich viele Chancen. „Die Akteure wissen: In der digitalen Welt ticken die Uhren anders. Es gilt, bestehende durch wesentlich effizientere, digitale Prozesse abzulösen und somit Wettbewerbsvorteile zu schaffen.“ An die Unternehmer des Münsterlandes spricht Günnewig eine Einladung aus: „Nicht lange warten, sondern: Reingehen, ausprobieren und machen“, lautet die Devise.
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